Neongrüne Grashüpfer laden zum Spielen und Chillen ein

Auf dem Schulgelände des Campus Hannah Höch gibt es neue Sitzmöbel. Schülerinnen und Schüler der 456er-Lerngruppen haben sie zusammen mit unserer Kunstlehrerin Frau Schreyer-Lange und dem Künstler Thomas Wienands gebaut und angemalt. Sie brauchten dafür 5 Tage: vom 22. bis 26. September. 

Der neongrünen Grashüpfer stehen neben Haus 2 und der Matschepampe. Man kann auf ihnen sitzen, chillen und spielen. 

Es ist das vierte Mal, das Kinder mit Herrn Wienands solch große Sitzmöbel für das Campus-Gelände gebaut haben – jedes Jahr eines. Es gibt noch den Roten Riesen, den Blauen Schlitten und den Lila Raketenfisch.

Autorin: Emilia (SCHNIPSEL-Redaktion)

Sophie und Louis nahmen am Holzprojekt teil. Sie berichten, wie der neongrüne Grashüpfer entstanden ist:

1. Tag: Wir haben 350 Bretter geholt. Wir haben die Bretter mit neongrüner Ölfarbe bestrichen.

2. Tag: Wir haben weitergemalt. Wir waren sehr schnell, weil wir gut organisiert waren.

3. Tag: Wir haben das Gerüst für zwei Sitzmöbel gebaut. Wir brauchten viel Zeit.

4. Tag: Wir haben geschraubt und gemalt. Ein Teil ist fertig geworden. Wir haben viele Schrauben geschraubt.

5. Tag: Die restlichen Latten wurden angebracht. Nach fünf Tagen sind wir fertig. Viel Spaß beim Spielen an der Matschepampe!

.

Eine Tour durch den Kletterturm

Man kann es nicht übersehen: das riesige Klettergerüst vor Haus 1. Ich stelle es euch vor. 

Ich gehe die Kletterwand hinauf. Es ist leichter als es aussieht. Sie ist nicht sehr hoch, und es gibt viele Griffe zum Festhalten.

Ich bin jetzt oben angekommen und vor mir öffnet sich eine Metallröhre. Da muss ich mich ganz schön klein machen, um da durchzukommen. Das Metall fühlt sich kalt an und glitzert in der Sonne – wie auch alles andere, das aus Metall ist. 

Nun gehe ich weiter im Parcours. Jetzt gehe ich auf ein gespanntes Seil und halte mich an Holzlatten fest. Das Seil schwingt ein bisschen hin und her. Das Holz der Latten fühlt sich etwas rau, etwas glatt an.

Weiter geht es über einen Holzstamm, wobei ich mich jetzt an einem Seil festhalte. Über mehrerer Stämme und Stangen und kleiner Plattformen dazwischen gelange ich zu einem treppenartigen Baumstamm. Der führt mich ins Innere des Kletterturms.

Jetzt muss ich wählen: Leiter oder Röhre. Ich nehme die Leiter und lande oben an der Rutsche. Die ist nichts für sehr, sehr schwache Nerven. Und jetzt rutsche ich. Besser gesagt: Ich sause. Denn die Rutsche ist sehr schnell. Der Gegenwind fühlt sich an wie beim Fahrradfahren. Das Metall in der Rutsche ist kalt.

Das Klettergerüst ist eine glänzende Idee. Es ist ein aufregender Ort zum Spielen und mir gefällt die Rutsche am meisten, weil sie so schnell ist.

Autor: Yoldas

Zukunftstag: So läuft das neue Lernformat am Campus Hannah Höch

Was braucht die Menschheit, damit es allen auf der Erde gut geht? Wie stellen sich die Kinder ihre Zukunft vor? Und wofür wollen sie sich einsetzen? Um diese Fragen geht es beim “Zukunftstag”, den im vergangenen Schulhalbjahr drei Lerngruppen des Campus Hannah Höch jeden Mittwoch begingen. Dabei entwickelten sie möglichst selbständig Projekte, die die Welt ein bisschen besser machten. Das Lesen, Schreiben, Zeichnen und Rechnen leisteten sie in den drei Wochenstunden ganz nebenbei.

Im Plenum beginnt jeder Zukunftstag.

Der Zukunftstag am Campus ist Teil der “Frei Day”-Initiative, bei der die Schüler*innen selbst gewählten Zukunftsfragen auf der Spur sind. Natürlich lief zum Start dieses Lernformats noch nicht alles rund auf der großen Lernetage der Grundstufe am Campus, aber die beteiligten Kinder und Pädagog*innen ziehen ein positives Zwischenfazit und sehen sich auf dem richtigen Weg.

Schüler*innen anderer Schulen berichteten in Briefen von ihren “Frei Days”.

Herr Fiedler, der den Zukunftstag am Campus maßgeblich mit plante und vorbereitete, beschreibt hier seine Eindrücke vom ersten halben Jahr Projektarbeit an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen:

Warum wir den Zukunftstag eingeführt haben

Der Zukunftstag ist ein besonderer Tag in der Schule, an dem wir uns überlegen, wie die Welt in Zukunft sein sollte. Wir machen Projekte und Aktionen, die die Welt ein bisschen besser machen. Wir sehen, dass jeder etwas tun kann. Die Kinder haben viele Ideen. Wir haben den Zukunftstag eingeführt, damit die Kinder lernen, wie sie ihre Ideen gestalten, umsetzen und realisieren können.

Was wir am Zukunftstag machen

Es gibt zwei Großgruppen bei uns. Die 123e und 123f sind die „Future Kids“ und arbeiten mittwochs gemeinsam auf ihrem Flur und in ihren Räumen. Sie sind viel unterwegs zum Beispiel in der Gartenarbeitsschule, im Seniorenheim oder bei der BSR. Der Zukunftstag wird hier stärker von den Pädagogen gelenkt und die Projekte vorgegeben.

Die Kinder aus der 456a, 456b und 456c arbeiten an selbstgewählten Projekten oder nehmen ein Angebot der Pädagogen an. Sie treffen sich auf der Lernetage und beginnen mit einer Besprechung im großen Kreis. Hier kann von Projekten berichtet werden und Sachen vorgestellt werden. Sie besprechen, was an dem Tag besonders ist, ob jemand Unterstützung braucht und ob es noch Fragen gibt. 

Dann arbeiten die Kinder zwei Stunden an ihren Projekten. Jede Gruppe hat einen Pädagogen als Ansprechpartner. Am Ende schreiben sie in ihr Journal, was sie heute gemacht haben. Alle vier Wochen gibt es ein Treffen für Präsentationen im Plenum.

Was die Kinder am Zukunftstag lernen

Die Kinder lernen viele Sachen, die man nicht mit einem Test prüfen kann. Sie lernen, wie man eine Idee entwickelt. Sie lernen, mit Problemen und Schwierigkeiten umzugehen. Sie lernen miteinander zu arbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen. Sie lernen mit Geld umzugehen zu wirtschaften. Sie telefonieren und schreiben E-Mails um ihre Anfragen zu stellen. Sie führen Interviews und Befragungen durch und dokumentieren ihre Erlebnisse. Ganz nebenbei lernen sie die großen Probleme der Menschen auf unserer Welt kennen und warum es oft so schwierig ist, sie zu lösen.

Wie sie Informationen finden, lernten die Kinder in der Bücherei.

Wie der Zukunftstag ankommt

Wir haben eine anonyme Umfrage gemacht. Kinder geben im Durchschnitt 4 von 5 Sternen. Die meisten finden den Zukunftstag gut, weil man da an eigenen Projekten arbeiten kann. Manche finden es langweilig, weil sie nur langsam vorankommen oder keine Lust haben, etwas zu machen. Viele Kinder finden die Themen interessant und dass die Kinder im Plenum moderieren. Manche schreiben nicht gerne in das Journal oder wollen, dass die Arbeitszeit kürzer ist.

Welches die Highlights des Zukunftstags sind

Ich habe drei Kategorien von Highlights. Als erstes sind das die Kinder, die richtig Lust haben, etwas zu machen und die nicht viel Hilfe von uns Erwachsenen brauchen, um ihre Ideen zu verwirklichen: Müllprojekt, Spenden für die Charite, Mutmachaufkleber, Hilfe für das Kinderheim, aber auch die Kinder, die gerne moderieren. Sie leuchten voller Schaffensdrang und strahlen eine motivierende Atmosphäre aus. 

Präsentation des Sticker-Projekts

Das zweite Highlight sind Projekte, die über die ganze Zeit so schleichend voran gingen und dann doch geklappt haben. Ich dachte immer, die Kinder kommen nicht weiter und der Fortschritt ist so ineffizient und langsam. Als diese Projekte dann zum Ende des Schuljahres doch fertig wurden, waren die Kinder stolz, dass sie es doch geschafft haben, obwohl sie manchmal selbst nicht mehr dran geglaubt hatten (Hilfe bei der Tafel, Rente im Bundestag, Aufkleber als Spendenaktion). 

Bei der Kinderkommission des Bundestags informierten sich Schüler*innen des Campus über das Thema Rente.

Die dritte Kategorie ist die schulische Seite, weil ich es spannend finde, wie sich durch den Zukunftstag das Lernen und Lehren in der Schule verändert. Dass dieser Tag so klappt geht nur, weil hier viele Professionen zusammenarbeiten. Lehrer, Erzieher, Studierende, Förderverein und Lesepaten müssen sich viel absprechen und das ist wirklich nicht immer leicht. Es gab auch Frust und nicht jeder kommt mit seiner veränderten Rolle zurecht. Am Zukunftstag sehe ich unsere Schule, wie sie versucht, durch Organisation und Struktur die Kinder zu befähigen, Verantwortung für einen nachhaltigen Umgang mit Menschen und Umwelt auf dieser Welt zu übernehmen. Auch wenn ich weiß, dass wir vieles noch besser machen können, ist es für mich ein Highlight, dass wir uns überhaupt auf den Weg gemacht haben.

Impressionen vom Zukunftstag

.

“Wir sind die Future Kids” – auch im nächsten Schuljahr

Einmal in der Woche wurden im vergangenen Schuljahr die Schüler*innen der 123e und 123f zu den „Future Kids“. Dann entdeckten sie zusammen mit Frau Trümper und Herrn Schröter, wie sie anderen Menschen helfen und die Welt ein bisschen besser machen können. Im kommenden Schuljahr machen sie damit weiter.

Los geht es bei den „Future Kids“ immer im Kreis, in dem sie gemeinsam ihr Motto „Wir sind die Future Kids, wir wollen die Welt ein bisschen besser machen!“ sprechen. Dann schauen sie sich Logo!-Nachrichten an und sprechen darüber. Danach starten die Kinder mit der Projektarbeit in den einzelnen Gruppen.

In den Projektgruppen geht es um Themen wie zum Beispiel Müll, Insekten und Vielfalt. Außerdem unternehmen sie Ausflüge, zuletzt ging es ins Altenheim, in die Gartenarbeitsschule, in den Schulgarten oder ins Beettinchen in der Treuenbrietzener Straße.

„Für die Kinder ist das toll“, berichtet Frau Trümper. „Sie lieben die Ausflüge und das handlungsorientierte Arbeiten am Ding und mit der Hand, anstatt drinnen am Tisch vor einem Arbeitsblatt zu sitzen.“ 

Die Arbeit als „Future Kids“ fördert die Selbständigkeit und Selbstwirksamkeit der Kinder. Sie erleben dabei, dass sie selbst etwas tun können, um die Welt besser zu machen. Neben dem rein Fachlichen lernen sie auch, Zusammenhänge zu verstehen. Und das nachhaltig: „Eltern berichteten schon, dass ihre Kinder sie zu Hause über den Umgang mit Müll belehren“, erzählt Frau Trümper.

Viel “Glanz und Glitzer” in der Projektwoche

“Glanz und Glitzer” lautete das Motto des abgelaufenen Schuljahres. Das griffen in der vorletzten Schulwoche viele Projekte am Campus auf. Hier geben wir einen Überblick über viele, aber nicht alle, Aktivitäten und Arbeiten während der Projektwoche an unserer Gemeinschaftsschule.

Glitzerndes Naturvergnügen: Wir waren echte Natur-Entdecker! Wir sammelten Zapfen, Blätter, Schneckenhäuser, Muscheln, Steine und sogar Rinde – wie kleine Schatzjäger. Daraus bastelten wir tolle Sachen: Tic-Tac-Toe-Spiele, Mikado-Stäbe, bunte Zapfeneulen, bemalte Steine und Spinnennetze aus Stöcken. Unsere Traumfänger und Netze schmückten wir mit all den glitzernden Natur-Schätzen. Wir staunten, wie viel Glitzer die Natur versteckt. Es machte riesigen Spaß!

Mauerschicksale: Wir wählten uns zunächst aus Quellen im Internet einige der Mauertoten aus und recherchierten ihre Geschichte. So entstanden kurze Berichte über die Gründe, sich trotz der bekannten Gefahren auf den Weg zu machen. So wurden diese schrecklichen Schicksale für uns greifbarer. In zwei längeren Mauerspaziergängen besuchten wir die Orte, an denen die Menschen ihr Leben ließen.

Goldglanzbilder: In unserer Werkstatt gestalteten wir abstrakte Bilder mit Acrylfarben und Blattgold. Wir experimentierten zunächst auf Malpappen und später auf Leinwänden mit den Farben und den Glitzermaterialien. Dabei lernten wir verschiedene Maltechniken kennen und probierten sie aus.

Capture the flag: Am Montag überlegten wir uns verschiedene Spielstrategien. Am Dienstag spielten wir im Schillerpark die erste Runde „Capture the flag“ mit zwei Teams. Laura und Heike aus der M8 waren die Team-Kapitäninnen. Das machte viel Spaß. Am Mittwoch bastelten wir aus T-Shirts coole Erkennungsmerkmale für die Teams. Am Donnerstag ging es mit dem Träger „Weg der Wildnis“ in den Wald, um dort drei Stunden lang zu spielen.

Die funkelnde Welt der Schmetterlinge: Es war toll, die Kinder waren auch nett. Wir lernten viel und es machte Spaß mit den anderen. Wir lernten, wie der Schmetterling entsteht und dass es viele Arten von Schmetterlingen gibt. Viel gebastelt haben wir auch. 

Naturgeglitzer: Wir haben die Natur mit dem Glitzer, das Erforschen mit der Kreativität verbunden. Dafür waren wir draußen rund um das Seggeluchbecken und sammelten Materialien wie Sand, Blätter, Blumen und Steine. Wir erstellten Sandbilder mit Glitzer aus Bastelmaterialien, bemalten große Steine und machten Experimente mit Lavalampen. Wir haben gesehen, wie viel Glanz und Glitzer draußen in der Natur steckt, vor allem mit ein paar Sonnenstrahlen. Das machte alles sehr viel Spaß.

Glänzende Planeten: Planeten-Mobile basteln und mehr über das Universum erfahren.

Berlin glänzt und glitzert: Raus aus dem Kiez! Wir waren zusammen in Berlin unterwegs, am Fernsehturm, der Siegessäule und auf der Terrasse vom Humboldt Forum. Da hatten wir einen super Blick über Berlin. Wir sind sehr viel gelaufen, besonders Spaß hatten wir beim Fotografieren und Entdecken von Berlin.

Glanz- und Glitzerbasteleien: Wir haben glitzernde Masken, Raupen und Schmetterlinge gebastelt. Wir haben eine Bastelanleitung als Film angesehen und gebastelt. Und Glitzereis gebastelt. Das hat Spaß gemacht.

Actionpainting: Wir machten auf großen Flächen mit langen Pinseln und viel Farbe Action. Das war im Kunstpavillion im H4. Warum? Weil es Spaß macht! Und es sind viele tolle Kunstwerke entstanden.

Operation Hochglanz: Wir gestalteten den Mediationsraum neu und verschönerten ihn. Nach einem Tag gemeinsamer Planung haben wir den Raum im Haus 5 frisch gestrichen und ihn dekoriert. Jetzt wirkt der Raum beruhigend – perfekt für Mediationen.

Fahrradcrew: Wir sind gebiked, richtig lange Strecken, die längste war 22,3 km lang auf dem Mauerradweg bis zum Mauerpark. Wir fuhren über Parcoure und gingen schwimmen. Manche von uns durften die Gruppe anführen und navigieren, zum Beispiel zur Lübarser Höhe und zum Tegeler See. Es hat sehr viel Spaß gemacht, Fahrrad zu fahren, Parcours zu fahren oder in den Pausen Fußball zu spielen. Auf dem roten Hof sind wir Fahrradfußball gefahren. Manche hatten keinen Spaß, weil ihr Sattel wehgetan hat. Manchmal ist eine Fahrradkette abgesprungen – meistens konnten wir es reparieren.

Pestoglanz und Salzgeglitzer: Wir arbeiteten in der Küche der großen Lernetage. Es lief sehr gut, wir verstanden uns gut miteinander und hatten Spaß und keine Langeweile! Wir kauften zusammen für‘s Frühstück ein, stellten Kräuterbutter, Pesto, Kräutersalz und Apfelchips selbst her und können es jetzt auch selber zu Hause machen. Alles ist sehr lecker. Am Donnerstag kochten wir Spaghetti und aßen sie mit unserem Pesto.

Goldene Seiten: Wir haben die Seiten von alten Büchern gefaltet. Dazu haben vorher unsere eigenen Faltvorlagen am PC mit Excel erstellt. Die Technik wird ori moto (jap. falten Buch) genannt. Das Projekt findet im Kunstraum, H4 rechts, statt. Wir wollten an dem Projekt teilnehmen, weil man etwas neues, interessantes basteln kann. Denn so etwas haben wir vorher noch nie gemacht. Wir konnten entdecken, dass es zu Beginn sehr viel komplizierter aussah, als es am Ende war. Aber um ein gelungenes Ergebnis zu erreichen, braucht man viel Geduld und Ausdauer.

Glanzlichter des Kiezes: Wir erkundeten in kleinen Gruppen das Märkische Viertel und machten Fotos von besonderen Orten. Anschließend trugen wir mit Hilfe eines Recherchebogens zu den Orten Informationen zusammen.

Glänzende Armbänder: Auf der kleinen Lernetage bastelten wir Armbänder, Halsketten und Freundschaftsbänder. Es macht Spaß und es ist schön, sie zu verschenken und selber zu tragen. Wir verkauften sie auch beim Sommerfest. Wir entdeckten eine neue Technik. Es machte sehr viel Spaß! 

Raus ins Fließ – glitzerndes Wasser: Wir gingen am Montag ans Seggeluchbecken. Wir fingen Grashüpfer, fliegende Ameisen, Bienen, Käfer, Marienkäfer, Feuerwanzen und Fliegen. Wir entdeckten eine Fontäne, einen Rettungsring, eine Rettungsstange, Entengrütze, Schilf, eine Trauerweide, Gräser, Müll, Mülleimer, Federn und eine Weide. Wir testeten den Wasserwert, das Ergebnis war sehr gut. Am Dienstag waren wir am Schäfersee und sahen Schwäne, Stockenten, Blässhühner und Küken sowie viele Pflanzen. Am Mittwoch fuhren wir mit der Fähre über den Wannsee, das machte Spaß! Am Donnerstag bereiteten wir Basteleien und Plakate für das Sommerfest vor.

Interview mit einem Fußballstar: Maja Bogs über Frauen-Fußball früher und heute

Im Fernsehen sehen wir gerade bei der Europameisterschaft jeden Tag erstklassige Fußballerinnen. Aber in den Pausen auf dem Schulhof fällt auf, dass viel mehr Jungen als Mädchen auf dem roten Hof Fußball spielen. Wo kann man eigentlich als Mädchen trainieren? Wir finden heraus, dass es beim 1. FC Lübars eine erfolgreiche Mädchenmannschaft gibt. Wir laden die Trainerin Maja Bogs zum Interview in die SCHNIPSEL-Redaktion. Beim Gespräch erfahren wir, dass es früher im Fußball gar nicht so gerecht zuging und warum es für Frau Bogs nichts schöneres gibt als Fußball. 

SCHNIPSEL: Schauen Sie zurzeit die Fußball Europameisterschaft?

FRAU BOGS: Na klar. Selbstverständlich verfolge ich die sehr aufmerksam. Da zum Glück viele, viele Spiele übertragen werden. War ja früher auch nicht so …

SCHNIPSEL: Was denken Sie so, wenn Sie die EM in diesem Jahr mit der Zeit früher vergleichen?

FRAU BOGS: Das ist eine tolle Entwicklung beim Frauenfußball. Der Fußball ist athletischer geworden. Die Spielerinnen sind viel, viel schneller. Die Entwicklung ist toll, auch bedingt dadurch, dass die Voraussetzungen da sind. Wir haben Leistungszentren in München, in Wolfsburg und Potsdam. 

SCHNIPSEL: Wie sind Sie zum Fußball gekommen?

FRAU BOGS: Ich war auf der Kinder- und Jugend-Sportschule damals in Ostberlin 1967. Von der sechsten bis zur zehnten Klasse habe ich Leistungssport gemacht, Leichtathletik, und wir haben schon immer als Werfer Fußball gespielt, zum Warm-machen und zum Spaß. Und dadurch bin ich auch zum Fußball gekommen.

SCHNIPSEL: Warum mögen Sie Fußball?

FRAU BOGS: Warum? Einfach weil. Wir kamen aus dem Einzelsport, damals von der Leichtathletik. Der Mannschaftssport ist eine große Klasse und ist mit Laufen verbunden, mit Technik, mit Erfolgen, mit Siegen, mit Torjubel. Also einfach toll.

SCHNIPSEL: Was war Ihr größter Erfolg? 

FRAU BOGS: Ja, als Spielerin waren das bestimmt unsere Meistertitel, damals noch im Ostteil der Stadt, sind wir zehn Mal Berliner Meister gewesen, mit Lichtenberg 47 und mit Köpenick. Und das große Highlight war 2015 mit dem 1. FC Lübars, dass wir Meister der 2. Bundesliga wurden, mit der Möglichkeit aufzusteigen in die 1. Bundesliga. Aber unser damaliger Kooper-ationspartner hatte leider was dagegen. 

Quelle: Berliner Fußball-Verband

SCHNIPSEL: Können Sie das genauer erklären?

FRAU BOGS: Wir haben von 2011 an eine Kooperation mit Hertha BSC gehabt, zum Aufbau und Aktivierung des Frauenfußballs. Hertha hat mit Equipment und ein bisschen finanziellen Mitteln unterstützt. Und 2015, als wir Meister wurden, hat Hertha dann nein gesagt und uns nicht mehr unterstützt.

SCHNIPSEL: Wissen Sie warum?

FRAU BOGS: Ja, es ging um Finanzen. Das waren Reisekosten, Hotelkosten, es wäre eine schöne Summe geworden. Aber leider Gottes hat es nicht geklappt.

SCHNIPSEL: Finden Sie es gut, dass Frauen die Möglichkeit haben, Fußball zu spielen?

FRAU BOGS: Ja, auf alle Fälle. Ich finde die Möglichkeit toll, dass die Mädels und die Frauen heute Fußball spielen können und dürfen. Ihr werdet es nicht so verfolgen, aber bis 1970 hat der Deutsche Fußball-bund verboten, dass die Frauen spielen. Das war eine lange Kampagne und ein langer Kampf der Frauen, die da geführt wurde. Also, das ist schon irre, was sich da entwickelt hat. Der Deutsche Fußballbund hat das wirklich verboten, einfach mit Ausreden, mit biologischen Ausreden und wie auch immer, es wurde ins Lächerliche gezogen. Aber die Frauen haben dann die alten Herrschaften beim DFB überzeugt und dann wurde das 1970 legal.

SCHNIPSEL: Was ist Ihr Lieblingsverein?

FRAU BOGS: Da ich aus dem Ostteil der Stadt bin, bin ich dem 1. FC Union verbunden, auch bedingt durch die Tatsache, dass dort gute Arbeit geleistet wird im Frauenfußball. Bekanntlich sind die dieses Jahr Meister der Zweiten Liga geworden und sind aufgestiegen. Und der Verein macht da eine tolle Arbeit, was den Frauenfußball betrifft. Das ist eigentlich für Berlin revolutionär, was da abläuft zurzeit.

Frau Bogs schaute beim Fußballturnier am Campus vorbei.

SCHNIPSEL: Wenn ich als Mädchen Lust habe, Fußball zu spielen, was für Tipps haben Sie da für mich?

FRAU BOGS: Erst mal muss ja Spaß da sein. Man muss wissen, dass es kein Stehsport ist, man muss sich bewegen. Ja, und dann einfach mal anfangen zu knödeln mit den Jungs. 

Die Fragen an Frau Bogs stellten Nisa, Raya, Selim, Yoldas und Yuna.

Zum Weiterlesen: Blick in die Geschichte – Organisierter Frauen-Fußball in Berlin (ein Artikel des Berliner Fußball-Verbands)