Wertedialoge: Schüler sprechen über Ängste, Wünsche und Hoffnungen

Toleranz, Freiheit, Chancengleichheit – diese und weitere Werte wollen die Botschafter*innen von GermanDream an Schulen vermitteln. Noch bis Ende Mai sind sie auch an der Mittelstufe des Campus Hannah Höch unterwegs. Zwei Teilnehmer, Uriele und Tamino aus der M7, berichten von ihrem Wertedialog.

“Was wir gemacht haben: Wir haben zunächst einzeln die für uns wichtigsten Werte aufgeschrieben. Am Anfang sollten wir zehn Werte aussuchen und uns danach jeweils für drei dieser Werte entscheiden. Im Sitzkreis suchten wir dann aus den gesammelten Werten einzelne heraus und sagten dabei, wieso wir diesen Wert gewählt haben.

Anschließend sprachen wir darüber, wie es uns an der Schule geht. Manche erzählten, dass es ihnen nicht so gut gehe, weil sie wegen ihrer Hautfarbe oder wegen ihres Geschlechts beleidigt wurden. 

Das half uns zu verstehen, wie es diesen Personen geht und wie sie sich fühlen. Man kann sich dadurch besser in ihre Lage versetzen. In den meisten anderen Situationen weiß man nicht, wie es einer anderen Person geht, die beleidigt oder gemobbt wird, weil sie ihre Gefühle nicht zeigt.“

Ziel der Wertedialoge ist es, einen Wertekonsens zu erarbeiten, “bei dem demokratische Werte ein nachhaltiger Teil der Lebensrealität von jungen Menschen werden“, erklären die GermanDream-Botschafter*innen. Die Ängste, Wünsche, Hoffnung, Fragen, Erlebnisse und verschiedenen Perspektiven der Teilnehmer*innen sollen dazu führen, dass sich Jugendliche ermächtigt fühlen, ihren eigenen Weg zu gehen und ihren persönlichen Träumen zu folgen – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Lebensentwurf.

Schulstadtrat Muschner zu Besuch: “Ich habe Schule immer ganz positiv erlebt!”

Der Harald Muschner (CDU) bezeichnet sich selbst als “Lokalpatriot”. Er zog mit seinen Eltern nach Reinickendorf, als er 10 Jahre alt war, und ging hier zur Schule. Auch seine fünf Töchter besuchten Reinickendorfer Schulen, und er selbst saß viele Jahre in Ausschüssen, die sich mit dem Bereich Schule beschäftigten. Er kennt also die Schulen in unserem Bezirk sehr gut und er ist weiterhin eng mit ihnen verbunden: seit 2022 als Bezirksstadtrat in Reinickendorf für die Bereiche Bildung, Sport, Kultur und Facility Management.

Foto: Dennis Plath

Am vergangenen Donnerstag stattete Herr Muschner der SCHNIPSEL-Redaktion einen Besuch ab, um den Nachwuchs-Redakteur*innen zum Sieg beim Berliner Schülerzeitungswettbewerb zu gratulieren. “Eure Arbeit zeigt, wie wichtig es ist, dass auch junge Menschen eine Stimme haben. Ihr bringt Themen auf, die bewegen, und macht das mit viel Engagement”, lobte Herr Muschner die journalistische Leidenschaft der Nachwuchsredakteur*innen. “Dass eure Zeitung jetzt als beste Berlins ausgezeichnet wurde, habt ihr euch absolut verdient.”

Die Kinder nutzten die Gelegenheit, um Herrn Muschner Fragen zu seinen Aufgaben und zu unserer Schule zu stellen.

Herr Muschner im SCHNIPSEL-Interview

SCHNIPSEL: Herr Muschner, was genau sind Ihre Aufgaben im Bereich Schule?

HERR MUSCHNER: Der Schulstadtrat ist für die äußeren Dinge im Schulbereich zuständig. Das Haus, dass die Einschulungen gut laufen, dass alle Kinder einen Schulplatz finden, dass schwänzende Kinder einen Brief nach Hause geschickt bekommen und sie wieder zur Schule zurückkommen.

SCHNIPSEL: Wie wird man Bezirksstadtrat?

HERR MUSCHNER: Bezirksstadtrat wird man ganz einfach: Man wird gewählt. Man muss dazu auch nichts Besonderes lernen. Es gibt keinen Lehrberuf “Stadtrat”. 

Ich kann euch nur meine Geschichte erzählen: Ich habe fünf Mädchen. Deshalb war ich früher Elternvertreter, erst in der Kita, dann in der Schule. Irgendwann hatte ich dann im Bezirkselternausschuss jahrelang den Vorsitz. Als mein letztes Kind die Schule verließ, wurde ich angesprochen, ob ich das nicht in der Bezirksverordnetenversammlung weitermachen wollte. Da war ich auch für das Thema Schule zuständig.

Dann kam eines zum anderen: Erst habe ich den Schulausschuss geleitet, dann den Hauptausschuss, ein Haushaltausschuss, in dem das Geld verteilt wird im Bezirk. Wahrscheinlich habe ich nicht so viele Fehler gemacht, und deshalb fragte man mich, ob ich nicht Bezirksstadtrat für Schule werden wollte.

Das hat mich sehr gefreut, denn Schule ist immer mein Steckenpferd gewesen. Die Frage, die man sich immer stellen muss: Was nützt der Schule, was nützt den Kindern?

SCHNIPSEL: Wie haben Sie als Kind und Jugendlicher Schule erlebt? Fiel Ihnen das Lernen schwer oder leicht? 

HERR MUSCHNER: Ich habe die Schule immer ganz positiv erlebt, weil ich da meine Freunde traf. Das Thema Freunde und Gemeinschaft war für mich das Wichtige an der Schule. Das Lernen für später ist zwar wichtig, aber wenn ihr daran noch Spaß habt, dann wird daraus auch etwas.

Als Schüler sind mir Mathe und Naturwissenschaften wie Physik immer leicht gefallen. Mit Sprachen habe ich mich dagegen schwer getan. Was aber auch ganz wichtig für die Zukunft ist, ist reden und kommunizieren. Das lernt man auch in der Schule, zum Beispiel ganz nebenbei in der Teamarbeit.

SCHNIPSEL: Inwiefern sind Teamarbeit und Kommunizieren für Sie als Bezirksstadtrat wichtig?

HERR MUSCHNER: Das tiefe Fachwissen kann ich mir zur Not auch anlesen. Aber mit Menschen zu reden, im Team zu arbeiten und Dinge zu erklären ist für einen Bezirksstadtrat ganz wichtig. Als Stadtrat in der Politik kann man es nie allen Menschen recht machen. Der eine will links herum gehen, der andere rechts herum. Und dann muss man die eine Seite überzeugen, warum der andere Weg der bessere für die Allgemeinheit ist.

Und als Bezirksstadtrat kann man nicht alles alleine machen. Deshalb habe ich ein tolles Team um mich herum, aber auch Schulamtsleitungen und Finanzleute, die alle zusammenarbeiten. Die können ihren Job alle besser als ich. Und wir alle sind zusammen da, damit die Schulen im Bezirk funktionieren.

SCHNIPSEL: Sie kennen also die Schulen in Reinickendorf sehr gut. Auf welche Entwicklungen der vergangenen Jahre sind Sie stolz oder froh?

HERR MUSCHNER: Worauf ich stolz bin in Reinickendorf, ist, dass wir immer allen Kindern im Bezirk einen Schulplatz anbieten können. Das hört sich so selbstverständlich an, aber es ist ab und zu eine Herausforderung, wenn irgendwo viele neue Häuser gebaut werden oder irgendwo etwas kaputt geht. Etwas stolz bin ich auch darauf, dass wir unseren Nachbarbezirken in den Jahrgangsstufen 7, 8 und 9 auch noch Schulplätze abgeben und ihnen so mit ihren Oberschülern helfen können.

Ich persönlich komme ja beruflich aus der EDV und IT. Für mich ist außerdem interessant, ein spezielles Digitalisierungsprojekt zu haben, bei dem wir Glasfaser in den Klassenzimmer legen, damit wir mit dem Internetzugang für die Zukunft gerüstet sind.

SCHNIPSEL: Was sind zurzeit die größten Probleme der Reinickendorfer Schulen?

HERR MUSCHNER: Auch das sind die Schulplätze, also mehr Schüler unterzubringen und Klassenräume anzubieten. In Reinickendorf-Ost und in Reinickendorf-West steigen die Schülerzahlen dadurch, dass Menschen hierher ziehen. Das liegt unter anderem daran, dass die Wohnungsmieten in Reinickendorf noch vergleichsweise moderat sind. 

Die Sanierung der Schulen ist eine andere große Hauptaufgabe für ich als Schulstadtrat auf der einen Seite und als Baustadtrat auf der anderen Seite. Wir bekommen zwar vom Land Berlin Geld zum Bauen, aber wir brauchen Menschen, die es machen, und wir brauchen genug Geld. Aber von beidem haben wir nicht genug, so dass wir immer nur stückchenweise weiter sanieren können.

SCHNIPSEL: Am Campus Hannah Höch wurde gerade für viel Geld das Schulgelände umgestaltet, während durch den Sparhaushalt für andere Schulen kein Geld für Neubauten oder Umbauten zur Verfügung steht. Müssen wir deshalb ein schlechtes Gewissen haben? 

HERR MUSCHNER: Ganz sicher nicht. Ihr habt am Campus jahrelang eine Außenfläche gehabt, die schöner gemacht werden sollte. Und wir hatten das Glück, das wir hier im Bereich des Märkischen Viertels ein Fördergebiet hatten, in das Geld vom Land Berlin hineingegeben wurde. Davon ist euer Schulhof ein Teil, und ihr habt keiner Schule etwas weggenommen und ihr habt es euch auch verdient. Das war die Gunst der Stunde.

SCHNIPSEL: Yuna würde gerne mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Allerdings gibt es keinen Fahrradweg zum Campus. Deshalb ist es ihr zu gefährlich. Warum gibt es keinen Fahrradweg zu unserer Schule und was kann man machen, damit es bald einen gibt?

HERR MUSCHNER: Ich bin für eine Menge zuständig, aber nicht für Fahrradwege. Aber im Bereich Schule haben wir unterschiedliche Verkehrsproblematiken. Eigentlich ist unser Hauptproblem der selbstgemachte Autoverkehr von den Eltern, die morgens ihre Kinder mit dem Auto in der zweiten Reihe schnell mal absetzen und nachmittags zu zehnt in der zweiten Reihe warten, um die Kinder zum Schulschluss wieder einzusammeln. Wir versuchen jedes Jahr an den Schulen, die Eltern zu motivieren, ihre Kinder zur Schule laufen oder mit dem Fahrrad fahren zu lassen.

SCHNIPSEL: Gute Schülerinnen und Schüler wie jetzt zum Beispiel Benedikt, Linus und Yuna verlassen nach der Grundstufe den Campus, weil wir keine Oberstufe haben. Warum bekommt der Campus keine Oberstufe?

HERR MUSCHNER: Die Oberstufe ist nach der zehnten Jahrgangsstufe. Ihr werdet immer einen Platz finden, der euch zum Abitur bringt. Wir haben im Land Berlin die Durchlässigkeit, dass jeder Schüler mit einem guten MSA-Abschluss in der zehnten Klasse in die Oberstufe weitergehen und ein Abitur machen kann. Hier an der Schule gibt es keine Oberstufe. Wir haben nur einige wenige ehemalige Gesamtschulen, heutige integrierte Sekundarschulen (ISS), die eine Oberstufe in sich drin haben.

Herr Muschner (hinten Mitte) und Schulleiterin Frau Wengler (hinten links) gratulierten der aktuellen SCHNIPSEL-Redaktion zu Ihrem 1. Platz beim Berliner Schülerzeitungswettbewerb in der Kategorie Gemeinschaftsschulen. Foto: Dennis Plath

Es gibt unterschiedliche Konzepte im Land Berlin: dass man entweder an einem Gymnasium, an einer ISS mit Oberstufe oder einem Oberstufenzentrum (OSZ) sein Abitur machen kann. Das Land Berlin sieht vor, dass wir berufsorientiert viele Schülerinnen und Schüler an einem OSZ zum Abitur bringen.

Nun gibt es unterschiedliche Projekte im Land Berlin, die versucht wurden. Ich bin ein Fan davon, dass man Oberstufenverbünde bildet. Dann haben alle das Verständnis, dass jede Schule zum Abitur führt. Hier an der ISS habt ihr den Vorteil, dass ihr dann das Abitur in 13 Jahren macht, während es am Gymnasium in sportlichen 12 Jahren geschieht.

SCHNIPSEL: Wir haben am Campus den Zukunftstag eingeführt, an dem wir Schülerinnen und Schüler selbständig Projekte zu den 17 Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung planen und durchführen. Was halten Sie davon?

HERR MUSCHNER: Das Thema Projektarbeit finde ich cool, weil sich oftmals jeder seine eigenen Themenschwerpunkte aussuchen und in Teamarbeit in der Gruppe bearbeiten und lösen kann. Wie gesagt: reden und zuhören, austauschen, Argumente verstehen. Das ist die Grundlage von allem. Was die Ziele des Zukunftstages angeht: Wer, wenn nicht ihr, soll sich denn darum kümmern? Ihr habt noch viel länger etwas davon als ich. Also: Ein tolles Thema, tolle Projekttage und ich hoffe, super Ergebnisse!

SCHNIPSEL: Vielen Dank für das Interview, Herr Muschner.

Die Fragen stellten Aminat, Benedikt, Celeste, Derin, Johanna, Lilli, Linus, Lucy, Maryem und Tanzila.

Zum Weiterlesen: Pressemitteilung des Bezirksamts Reinickendorf zum Besuch des Bezirksstadtrats in der SCHNIPSEL-Redaktion

SCHNIPSEL gehört zu den besten Schülerzeitungen in Berlin

Die Schüler*innen-Zeitung des Campus Hannah Höch gehört zu den besten Berlins. Beim 22. Berliner Schülerzeitungswettbewerb belegte SCHNIPSEL den 1. Platz unter den Zeitungen an Gemeinschaftsschulen. Damit ist die SCHNIPSEL-Redaktion mit der Ausgabe vom vergangenen Juli (Titel: “Haltung zeigen”) jetzt auch beim Bundeswettbewerb dabei, der von der Jury am 6. und 7. März in Stuttgart entschieden wird.

Vier SCHNIPSEL-Redakteurinnen freuen sich über die Auszeichnung beim diesjährigen Berliner Schülerzeitungswettbewerb.

Der Jury des diesjährigen Berliner Schülerzeitungswettbewerbs gefiel an der SCHNIPSEL-Ausgabe vor allem die Mischung aus schulinternen und “ernsten” Themen. Den Artikel„Kinder haben Angst vor Abschiebung“ hob Lorenz Lodni von der Jugendpresse Berlin- Brandenburg dabei lobend hervor. In dem Artikel beschäftigt sich Yuna mit den Folgen des Rechtsrucks nach dem von Correctiv aufgedeckten Geheimtreffen von Potsdam und der danach entstandenen Stimmung unter den Mitschüler*innen in ihrer Klasse.

Die farbenfrohe SCHNIPSEL-Zeitung gibt es seit drei Jahren am Campus Hannah Höch und hat sich seitdem fest im Schulleben etabliert. Bei ihren ersten beiden Teilnahmen am Berliner Schülerzeitungswettbewerb konnten die Jungredakteurinnen des Campus Hannah Höch schon die Plätze 2 und 3 unter den Gemeinschaftsschulen erreichen. Bislang beteiligen sich vornehmlich Grundstufenschüler der Jahrgangsstufen 3 bis 6 an der Schülerinnen-Zeitung unserer Gemeinschaftsschule.

Der Name der Schülerzeitung SCHNIPSEL spielt auf die Namensgeberin unserer Gemeinschaftsschule an. Wie bei den Collagen der bekannten Künstlerin Hannah Höch sollen die vielen Artikel als kleine Schnipsel ein großes Bild unserer Schule und der hier arbeitenden und lernenden Menschen ergeben.

Staatssekretärin: “Schülerzeitungen fördern Meinungsfreiheit”

“Schülerzeitungen zeigen, wie junge Menschen Verantwortung übernehmen, kreative Ideen entwickeln und sich mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinandersetzen. Sie fördern Meinungsfreiheit, regen Diskussionen an und stärken die Demokratie, indem sie kritisches Denken und eine klare Stimme für die Schülergeneration ermöglichen”, sagte Christina Henke, Staatssekretärin für Bildung, bei ihrer Begrüßungsrede in der Aula der Max-Taut-Schule.

Der Berliner Schülerzeitungswettbewerb wird jedes Jahr von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie in Zusammenarbeit mit dem Tagesspiegel, der Jugendpresse Berlin-Brandenburg e.V. und dem Jugendnetzwerk jup!Berlin ausgerichtet. In diesem Schuljahr 2024/2025 nahmen 50 Schülerzeitungen an dem Wettbewerb teil.

Weitere Informationen zum 22. Berliner Schülerzeitungswettbewerb:

Lila Raketenfisch am Campus-Beach

Die Zahl der Riesenholzmöbel auf dem Campus wächst weiter: Schülerinnen und Schüler unserer Gemeinschaftsschule haben zusammen mit dem Künstler Thomas Wienands und unserer Kunstlehrerin Frau Schreyer-Lange das dritte Sitz- und Kletterteil aus Holz fertiggestellt. Mit der Farbe Lila fügt es sich bestens zwischen den schon bestehenden Mammutmöbeln in Rot und in Blau ein. 

Der neue lila Raketenfisch steht jetzt auf der Wiese beim Beach-Feld. Der Entwurf dafür stammt vom Mittelstufenschüler Cetin. Eifrig am Bau beteiligt waren Schülerinnen und Schüler der Grund- und der Mittelstufe des Campus Hannah Höch. 

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So werden unsere Mediator*innen weiter geschult

Das Mediationsprojekt bildet Kinder zum Streitschlichten und zum Vermeiden von größeren Konflikten aus. Die AG leiten George und Sophie von Aufwind, unsere Lehrkräfte Frau Hauser, Frau Herrman und Herr Seeman sowie von der Kaubstraße, Susanne, Naschi und Cingiz. Mittwochs von 14 bis 15:35 Uhr findet jetzt die weitere Mediator*innen-Schulung in unserem Etep-Raum statt.

SCHNIPSEL-Redakteurin Yuna (vorn) filmt die Zertifikatsverleihung.

In der AG sind 18 Kinder, 8 Grundschulkinder und 10 Mittelstufen-Schüler*innen dabei. Alle haben sich dazu entschieden, anderen Kindern bei ihren Streitigkeiten zu helfen. Wenn sie zur AG kommen, bilden sie zuerst einen Kreis und machen eine Gefühlsrunde. Dabei sagt jede(r), wie sie oder er sich grade fühlt. Zum Reinkommen spielen sie dann ein kurzes Spiel. 

Öfters machen sie dann Rollenspiele, in denen sie eine Streitsituation und die Schlichtung darstellen. Anschließend geben die anderen Mediator*innen den Vorspielenden ein Feedback dazu, wie sie den Streit geschlichtet haben. Dann sagen sie sich gegenseitig „Auf Wiedersehen“, und die AG ist zu Ende. 

Los ging es mit einer Ausbildungsfahrt

Vielleicht habt ihr euch gefragt, warum in der Woche nach den Herbstferien einzelne Kinder in den Lerngruppen fehlten. Das lag an einer Ausbildungsfahrt der Mediator*innen. Dort haben sie viele wichtige und spannende Dinge gelernt. Auf jeden Fall haben sie in der Woche einen großen Schritt zur Mediatorin oder zum Mediator gemacht. 

Wir freuen uns sehr, jetzt viele Mediator*innen am Campus zu haben. Eine von uns beiden Autorinnen dieses Artikels ist auch selbst eine der neuen Mediator*innen und findet die AG sehr spannend, „weil man dort viel Spaß hat und viel lernt“.   

Die Zertifikatsverleihung

Am 12. Januar 2024  fand die Zertifikats-Verleihung für die neuen Mediator*innen statt. Zur Einstimmung spielte die Rockband ein kleines Ständchen. Dann hat Frau Wengler, unsere Schulleiterin, ein paar Worte zu dem Mediationsprojekt gesagt. Dann musste sie leider wegen eines anderen wichtigen Termins gehen. 

Anschließend haben die Cheerleaderinnen eine kurze Choreographie vorgeführt. Danach kamen einige Mediator*innen auf die Bühne und berichteten von dem Projekt und der Ausbildungsfahrt. Die Ausbilder*innen haben die Zertifikate verteilt. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer hat ein Zertifikat und eine Blume erhalten. Zum Schluss wurde ein Gruppenfoto mit allen Teilnehmer*innen gemacht, und es gab großen Applaus für die neuen Mediator*innen. Zu Ende ging die Veranstaltung mit Gesprächen am Büfett.

Autorinnen: Maryem und Yuna

SCHNIPSEL belegt 3. Platz beim Berliner Schülerzeitungs-Wettbewerb

Am 30. Januar 2024 fand in der Max-Taut-Schule die Preisverleihung des Berliner Schülerzeitungs-Wettbewerbs statt. Es gab für die Redaktionen Haupt- und Sonderpreise zu gewinnen. Der SCHNIPSEL belegt den 3. Platz in der Kategorie „Gemeinschaftsschulen“!

Letztes Jahr waren 15 verschiedene Schülerzeitungen von Gemeinschaftsschulen dabei. Wie viele Gemeinschaftsschulen diesmal im Wettbewerb antraten, wissen wir nicht. Insgesamt haben sich in diesem Jahr 41 Schülerzeitungen aus Berlin um die verschiedenen Preise beworben. 

Die SCHNIPSEL-Redaktion wird geehrt – links Jurorin Frau Panick, rechts im blauen Anzug Tobias, der die Preisverleihung mit moderierte.

Um den Berliner Schülerzeitungs-Wettbewerb stehe es schlecht, erfuhren wir während der Preisverleihung. 600 Stunden Vorbereitungszeit stecke das Organisationsteam der Jugendpresse Berlin-Brandenburg in den Wettbewerb, erzählte Tobias von der Jugendpresse, die Durchführung koste um die 20.000 Euro. Das Geld muss erst mal reinkommen.

Die für Bildung zuständige Senatsverwaltung zahle trotz anderer Aussage bislang nur die Preisgelder, monierte das Jugendpresse-Team bei der Preisverleihung, und verteilte Postkarten, auf denen wir unsere Wünsche für den Schülerzeitungs-Wettbewerb schreiben konnten. Diese Postkarten werden an unsere Bildungssenatorin Frau Günther-Wünsch geschickt. Denn wenn der Senat nicht mehr Geld als bisher gibt, dann wird es vielleicht keinen 22. Schülerzeitungs-Wettbewerb mehr geben. 

Autor: Lukas

Frau Panick (links) überreicht der Redaktion die Urkunde.

Die Laudatio der Jury

“Blicke ich auf den SCHNIPSEL, werde ich automatisch ein bisschen fröhlicher. Ihr seid bunt und genau das zeigt Ihr in Eurer Schülerzeitung, die von einer Farbigkeit in der Gestaltung überzeugt. Von den abgedruckten Bildern, die Einblicke in Euren Schulalltag gewähren, strahlen mich die lachenden Gesichter des Campus Hannah Höch an.

Hannah Höch selbst war eine Person, die das Leben liebte. Ihre Collagen zeigen den Menschen in seiner Komplexität der Emotion und im gesellschaftlichen Kampf. Und dieser Frau, die es verstand, aus Schnipseln Werke zu erschaffen, setzt Ihr mit Eurer Schülerzeitung SCHNIPSEL ein Denkmal. Ihr schreibt von Festen und Leseoasen. Oder anders ausgedrückt, wie ihr gemeinsam als Schule etwas neugestalten könnt. 

Hinter den strahlenden Gesichtern verbirgt sich allerdings auch eine Redaktion, die das Leben und Denken ihrer Mitschüler*innen und Lehrer*innen festhält. Wenn ich vom ‚Campus Beauty Day‘ lese oder von der Einführung von zusätzlichen Zeugnisnoten ab der 7. Klasse, dann lese ich konstruktiv kritische Artikel, die sich aktiv mit ihrer Gegenwart auseinandersetzen und zum Weiterdenken anregen.

Ihr seid nicht nur ein Sammelsurium bunter Ereignisse, sondern eine Plattform des Austauschs. Denn was ist eigentlich eine Regenbogenmilch, kann ich sie trinken und wie kann ich sie selbst herstellen? Der SCHNIPSEL klärt auf. Und der SCHNIPSEL teilt seine Reichweite und Preise in selbst organisierten Schreibwettbewerben. So wird eine Gemeinschaft großgezogen, in der ihr nicht nur dokumentiert, sondern aktiv Kultur fördert. 

Liebes SCHNIPSEL-Team für eure Darstellung der Gegenwart im Schein der Facetten darf ich Euch zum dritten Platz der Gemeinschaftsschulen gratulieren!”

Anna Sophie Panick (Aktive in der Jugendpresse Berlin-Brandenburg)

Hauptpreise und Preisträger*innen

Grundschulen
1. Karlchen — Karlsgartenschule
2. Milchstraßenbote — Grundschule am Planetarium
3. Fuchs-Kolumne — Kolumbus-Grundschule

Gymnasien
1. Der Zeppelin — Eckener-Gymnasium
2. Moron — Carl-von-Ossietzky-Gymnasium
3. Schwarz auf Weiss — Paul-Natorp-Gymnasium

Gemeinschaftsschulen
1. MagazinEins — Schule Eins
2. Fürst news — Paula-Fürst-Gemeinschaftsschule
3. SCHNIPSEL — Campus Hannah Höch

Förderschulen
1. Eschkes Einblicke — Ernst-Adolf-Eschke-Schule
2. Gustav-Meyer Kurier — Gustav-Meyer-Schule
3. Blattsalat — Stephanus-Schule

Integrierte Sekundarschulen
1. Volle Kanne — Reinhold-Burger-Schule
2. Eiffel-News — Gustave-Eiffel-Schule

Oberstufenzentren
1. [lit.magazin] — Ernst-Litfaß-Schule
2. Anna-Freud-Culture — Anna-Freud-Schule
3. Newsreport — Max-Bill-Schule

Sonderpreise und Preisträger*innen

Digitaler Journalismus: „Flugblatt“

Dein Europa – Deine Zukunft: „YoYo“ der Finow-Grundschule

Prima Klima beim Schulmittagessen: „Meckerköpfe gibt es überall – Wie das Projekt ‚Vegucation‘ entstand“, ein Beitrag des „Flugblatt“ des Lilienthal-Gymnasiums

Wie geht ihr miteinander um?: [lit.magazin] der Ernst-Litfaß-Schule für ihr Leitthema Rassismus sowie „Es ist mutig, wenn ihr zu uns kommt“, ein Beitrag im „Steppke“ der Paul-Simmel-Grundschule

Berliner Theater im Blick: „Das hässliche Entlein“ im Luftschloss, eine Kritik im „Steppke“ der Paul-Simmel-Grundschule, sowie „Romeo & Julia“ in „Volle Kanne“ der Reinhold-Burger-Schule