Vor fast genau einem Jahr wurden in Deutschland Treffen von mehr als zwei Personen, die nicht zum selben Haushalt gehören, vorübergehend verboten. Menschen in Berlin und anderen Städten im Bundesgebiet sollten sich damals — außer in erlaubten Ausnahmefällen — nur in der eigenen Wohnung aufhalten. Seitdem bestimmt das Corona-Virus unseren Alltag — mal mehr, mal etwas weniger.
Viele Schülerinnen und Schüler sind von der schwierigen Situation besonders betroffen. Vor allem die sozialen Kontakte fehlen ihnen. Mitglieder der erweiterten Familie treffen, sich mit mehreren Freund*innen zum Spielen verabreden und in der Schule zusammen im Klassenverbund lernen — das ist immer wieder vorübergehend gar nicht oder nur sehr stark eingeschränkt möglich. Auch das zeitweise verordnete schulisch angeleitete Lernen zu Hause (salzH) stellt viele Kinder mit ihren Familien vor eine große Herausforderung.
Schüler*innen des Campus Hannah Höch haben jetzt deshalb ein Zeichen der Hoffnung gesetzt. Auf Pappsterne haben sie ihre Wünsche und Hoffnungen geschrieben und die laminierten Sterne mit kleinen Haken am Zaun des Schulgeländes befestigt. Immer wieder sieht man jetzt Mütter und Väter, die gerade ihre Kinder zur Schule gebracht haben, oder andere Passanten verweilen und die Worte auf den Wunschsternen lesen.
“Dass Corona wieder weggeht”
„Dass wir in der Klasse zusammen sein können“, wünscht sich beispielsweise Narin. Dass der Unterricht wieder über acht Stunden am Tag geht, wünscht sich Cetin. Und ganz viele Kinder am Campus äußern auf ihren Sternen die Wünsche, dass „alle gesund bleiben“, dass sie „Oma und Opa wieder treffen können“ und dass „Corona wieder weggeht“. Aber es gibt auch andere Wünsche in Zeiten der Pandemie: wieder in den Urlaub verreisen, mit Papa spielen, eine schöne Osterzeit und noch mehr.
Schaut euch das folgende Video an und lest dabei weitere Wünsche der Schüler*innen am Campus Hannah Höch. Darin erfahrt ihr auch von Zelal und Isabella aus der 123f, warum sie wie ihre Mitschüler*innen die Wunschsterne aufgehängt haben.
Oder noch besser: Nehmt euch die Zeit, wenn ihr am Schulgelände vorbeigeht, und betrachtet unter Einhaltung der Abstandsregeln die dort aufgehängten Wunschsterne — sie regen zum Nachdenken an.
Die Aktion „Wunschsterne“ am Campus Hannah Höch geht übrigens auf eine Weihnachts-Kampagne der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, des Erzbistums Berlin und des Ökumenischen Rates der Kirchen Berlin-Brandenburg im vergangenen Jahr zurück. Die Kirchen wollten damit zeigen, wie auch in Pandemiezeiten Nähe möglich ist. Die Schüler*innen von Reinickendorfs einziger Gemeinschaftsschule führen diese Idee jetzt fort.
Autor: Herr Brodersen