Frau Spanja unterrichtet vorrangig das Fach Deutsch, studiert aber zusätzlich Mathematik. Ihr Hauptfach ist die Sonderpädagogik mit den Förderschwerpunkten Geistige Entwicklung, Lernen und Emotionale-Soziale Entwicklung. Außerdem ist sie viel in ihrer Willkommensklasse und macht außerdem die Deutschförderung in den 456er-Lerngruppen. Die SCHNIPSEL-Redaktion hat im Interview mehr über Frau Spanja erfahren.
SCHNIPSEL: Warum sind Sie Lehrerin geworden?
FRAU SPANJA: Ich habe mich dazu entschieden, Lehrerin zu werden, weil ich sehr gerne mit Kindern zusammenarbeite. Als Schülerin hatte ich selbst häufig Lehrer*innen, die sich weniger für uns als Kinder interessiert haben, sondern nur die reine Wissensvermittlung im Blick hatten. Dies möchte ich anders machen und den Schüler*innen zeigen, dass wir Lehrer*innen auch nur Menschen sind, die sie verstehen und für sie da sind.
SCHNIPSEL: Was fasziniert Sie an der Sonderpädagogik?
FRAU SPANJA: Am meisten fasziniert mich, dass wir als Sonderpädagoginnen besonders hinter das Verhalten eines Kindes schauen. Es ist wichtig zu verstehen, warum sich ein Kind mal nicht so gut beziehungsweise auffällig verhält. Denn dafür gibt es meist einen Grund (zum Beispiel Streit mit den Eltern, mit den Freunden und vieles mehr). Mir gefällt, dass wir mit der Sonderpädagogik Kindern, die besondere Aufmerksamkeit benötigen, helfen können.
SCHNIPSEL: Was war bislang Ihr lustigstes Erlebnis im Unterricht?
FRAU SPANJA: Tatsächlich gab es da so einige. Da ich in meiner Position als Lehrerin noch relativ neu bin, muss ich in vieles erst hinein wachsen. Ich hatte beispielsweise einmal eine Vertretung bei den Kleinen (123er) und die Klasse war ziemlich laut, die Kinder haben aber etwas lustiges gemacht. Was genau das war, weiß ich gar nicht mehr. Jedenfalls wurde ich lauter und wollte den Kindern eine Ansage machen, musste dabei aber selbst über mich lachen, da ich mich im ersten Moment selbst nicht ernst nehmen konnte und diese Rolle total neu für mich war. Die Kleinen waren sichtlich verwirrt darüber.
Eine andere Situation war, als ich Deutsch-Förderung im ETEP Raum gab. Einige wissen vielleicht, dass die Tische da relativ schmal sind. Ich erklärte den Kindern eine Aufgabe und wollte mich währenddessen auf einen dieser Tische setzen. Ich hatte vergessen, dass diese so schmal waren, und fiel vor meinen Schüler*innen volle Kanne vom Tisch.
SCHNIPSEL: Wie waren Sie als Schülerin?
FRAU SPANJA: In der Grundschule war ich eher ruhig, habe gute Noten geschrieben (außer in Mathe) und wurde sehr von den Lehrer*innen gemocht. In der Oberschule (Thomas Mann Gymnasium) änderte sich dies am Anfang etwas. Einmal wurde ich sogar von einem Ausflug ausgeschlossen, weil ich mich nicht an die Regeln gehalten hatte. Manchmal musste ich auch in der Pause oben bleiben und Texte abschreiben, da ich zu viel mit meiner Sitznachbarin quatschte.
SCHNIPSEL: Wie erleben Sie es, Schüler*innen zu bewerten?
FRAU SPANJA: Ich finde es tatsächlich super, dass es an unserer Schule keine Noten gibt. Ich finde es zwar wichtig, Schüler*innen zu bewerten, aber eher im Vergleich zu sich selbst. Ich mag es nicht, Schüler*innen unter anderen zu vergleichen, da ich finde, dass es den Schüler*innen größtenteils nichts bringt. Vor allem, weil jeder Mensch anders ist und unterschiedliche Stärken und Schwächen hat. Dennoch finde ich es allein für die Schüler*innen gut, einen Vergleich zu den eigenen Leistungen zu haben und schauen zu können, ob sie sich verbessert haben.
SCHNIPSEL: Was tun Sie gerne, wenn Sie nicht in der Schule sind?
FRAU SPANJA: Ich treffe mich sehr gerne mit Freund*innen und gehe gerne Brunchen oder Shoppen. Außerdem liebe ich das Reisen über alles. Allein 2022 war ich neunmal verreist. Ich war in verschiedenen Städten in Spanien (Malaga, Barcelona), Frankreich (Nizza, Marseille, Monaco), Kroatien (Split, Opatija, Trogir) und Italien (Venedig). In den Sommerferien habe ich als Betreuerin sechs Wochen in Spanien gearbeitet und Kinder im Alter von 11-13 Jahren betreut.
SCHNIPSEL: Was gefällt Ihnen an unserer Schule? Warum haben Sie sich für den Campus Hannah Höch entschieden?
FRAU SPANJA: Ich habe 2020 mein Praktikum am Campus gemacht und mich dann an dieser Schule beworben, da mir besonders der Umgang mit den Kindern gefällt. Ich finde es toll, dass der Fokus bei uns am Campus auf dem Kind und den Bedürfnissen des Kindes liegt. Außerdem ist das Kollegium super lieb, und ich habe einige tolle Menschen dazu gewonnen, die mich bereichern und mich immer unterstützen.
SCHNIPSEL: Vielen Dank für das Interview, Frau Spanja!