In der Werkstatt von Herrn Paul

Herr Paul bleibt uns zumindest für ein weiteres Jahr erhalten! Unser Schulsozialarbeitsträger Aufwind e.V. und der Profi-Handwerker haben ihren Arbeitsvertrag verlängert. Damit haben die Kinder am Campus Hannah Höch weiterhin die Möglichkeit, unter der Anleitung von Herrn Paul in AGs und im Mittagsband zu hämmern, zu sägen und zu bohren, was das Zeug hält.

Am glücklichsten darüber wird unser Schüler Wisdom aus der 123f sein. Er ist nicht nur ständiger Besucher in der Werkstatt von Herrn Paul, sondern hatte auch in der Schule eine Unterschriftenaktion für Herrn Paul gestartet. Wisdom beschreibt im folgenden Artikel, was man am Campus bei Herrn Paul alles machen kann. Für den Artikel führte er zusammen mit Mia, Mounia, Nele und Julie ein Interview mit Herrn Paul in der Werkstatt.

Herr Paul bei der Arbeit.

Bereits seit 2014 bietet Herr Paul am Campus die Werkstatt-AG sowie die offene Werkstatt und den mit Werkzeug und Material gefüllten Bauwagen im Mittagsband an. Was die Schüler*innen seitdem unter seiner Anleitung alles gebaut und repariert haben, lässt sich überall auf dem Schulgelände und in den Lerngruppenräumen begutachten. Draußen etwa an der Aufbewahrungskiste in der Matschepampe, den Sitzelementen und Palettenmöbeln, dem Carport-Dach, der Torwand, den neuen Weghinweisschildern oder dem großen „WIR“-Schriftzug an der Wand von Haus 2 zur Bienenwiese hin. Drinnen zum Beispiel an Bücherregalen.

Die Holzwerkstatt von Herrn Paul befindet sich in Haus 3, also in der Mitte zwischen den Bereichen der Grund- und der Mittelstufe. Geöffnet ist die Holzwerkstatt montags bis donnerstags im Mittagsband, also etwa ab 12:30 bis 14 Uhr.. In der Zeit darf eigentlich jede Schülerin und jeder Schüler aus Grund- und Mittelstufe bei Herrn Paul vorbeikommen. Die Jahrgangsstufe spielt – anders als bei den AGs – keine Rolle.

Wisdom will, dass die Werkstatt im Mittagsband bleibt.

Allerdings dürfen nur um die zehn Kinder gleichzeitig in der Werkstatt basteln, damit die Sicherheit der Kinder gewährleistet ist. Wären es viel mehr als zehn, würde Herr Paul den Überblick verlieren und könnte nicht mehr aufpassen, dass sich kein Kind beim Hantieren mit dem Werkzeug verletzt. Deswegen muss er manchmal auch einige Kinder, die zum Basteln in die Werkstatt kommen, wieder wegschicken. „Aber dann sage ich ihnen, dass sie am nächsten oder einem anderen Tag wiederkommen sollen, denn es sollen ja alle Kinder hier handwerkern dürfen“, erklärt Herr Paul.

Die Sicherheit beim Arbeiten steht bei Herrn Paul immer an erster Stelle. Bevor wir mit Hammer, Säge oder Schraubenzieher loslegen dürfen, bekommen alle Schüler*innen von ihm eine Unterweisung. Haare zusammenbinden, einen Zopf machen bei langen Haaren, keine Ketten tragen, dafür aber bei manchen Werkzeugen Schutzbrille und Handschuhe, heißt es dann. Unter seiner Aufsicht dürfen die Kinder an alle Maschinen in der Werkstatt, auch an den Akkubohrschrauber. Nur die Bandsäge und die Kreissäge sind tabu, hier macht Herr Paul das Sägen.

Herr Paul wird von den Schüler*innen interviewt.

Du kannst in der Werkstatt eigentlich alles aus Holz bauen, das du möchtest – zum Beispiel ein Holzhandy, ein Vogelhaus mit Schaukel, eine Schatulle, eine Kiste, Holztiere, Best-Friends-Herzen oder einen Hocker oder einen Tisch. Herr Paul hilft den Kindern dabei. Nur Schwerter oder Waffen bauen geht nicht, denn „es gibt so viel anderes Schönes, das wir bauen können“. Was noch nicht fertig gebaut wurde, lagert Herr Paul vorübergehend in den Regalen der Werkstatt. Ihre fertigen Objekte können die Kinder mit nach Hause nehmen.

Das ganze Werkzeug, das man dafür braucht, ist in der Werkstatt von Herrn Paul vorhanden. Geht etwas mal kaputt, dann kann Herr Paul über die Schule Neues kaufen.

Manchmal wird es richtig voll in der Werkstatt.

Herr Paul ist ein echter Experte fürs Bauen. Nach der Schule hatte er den Schlosser-Beruf gelernt (den nennt man heute Metallbauer), und er arbeitet nach eigenen Angaben in seiner Freizeit viel und gerne mit Holz. „Zu Hause habe ich mir zum Beispiel selbst eine Gartenlaube gebaut“, erzählt Herr Paul.  Und es mache ihm auch viel Spaß, mit Kindern zu arbeiten und ihnen das Bauen mit Holz zu vermitteln.

Am Ende müssen alle Kinder die Sachen, die sie benutzt haben, wieder wegräumen. „Das klappt ganz gut, da bin ich wirklich stolz auf die Kinder“, sagt Herr Paul. „Nur manchmal muss ich einige Kinder ermahnen, die unbedingt noch weiterbauen möchten, obwohl die Werkstattzeit schon vorbei ist.“

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Autoren: Wisdom, Brd