„Die Gemeinschaftsschulen erreichen eines ihrer wesentlichen Ziele, indem sie den Lernerfolg von der sozialen Herkunft wirksam entkoppeln. Bemerkenswert sind die Lernzuwächse der Schülerinnen und Schüler, die der Abschlussbericht den Gemeinschaftsschulen bescheinigt. Ich werde mich dafür einsetzen, dass das Angebot der Gemeinschaftsschulen in Berlin als besondere Ausprägung der Integrierten Sekundarschule dauerhaft verstetigt wird“, so Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft.
Die Berliner Gemeinschaftsschulen werden seit Beginn des Pilotversuchs im Jahr 2008/09 wissenschaftlich begleitet. Die Studie wird von Rambøll Management Consulting, der Arbeitsstelle für Schulentwicklung und Schulentwicklungsforschung an der Universität Hamburg sowie dem Hamburger Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung durchgeführt. Sie umfasst die Teilstudien zur Unterrichtsgestaltung und -entwicklung sowie zur Lernstandsentwicklung. Der vorliegende fünfte Bericht ist gleichzeitig der Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung. Er bescheinigt den untersuchten Gemeinschaftsschulen gute Erfolge.
Der Bericht belegt eindeutig, dass in den Gemeinschaftsschulen alle Schüler*innen, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft und ihrem individuellen Förderbedarf, zu guten bis überdurchschnittlichen Lernerfolgen geführt werden können. Das ist nunmehr für die Kompetenzentwicklung in allen untersuchten Unterrichtsfächern nachgewiesen, erstmalig auch in Mathematik und den Naturwissenschaften.
Hervorzuheben ist dabei, dass dies für Schüler*innen im gemeinsamen Unterricht, in denen die Lehrkräfte durch Sonderpädagog*innen unterstützt werden, in besonderem Maße zutrifft – Schüler*innen ohne festgestellten Förderstatus eingeschlossen. Schüler*innen mit festgestelltem Förderbedarf erzielen an den Gemeinschaftsschulen in der Regel bis zu doppelt so hohe Lernzuwächse als an entsprechenden Förderzentren!
Damit jede Gemeinschaftsschule in jedem Bezirk ein Erfolg werden kann und weitere hinzukommen, müssen sie stärker als bisher vom Land und von den Bezirken unterstützt werden. Sie sind endlich als schulstufenübergreifende Schulform im Schulgesetz zu verankern. In jedem Bezirk sollte wenigstens eine Gemeinschaftsschule bis zum Abitur führen und die wissenschaftliche Begleitung von der Grundstufe bis zum Abitur fortgesetzt werden.
Die Berliner Gemeinschaftsschule ist die Schule der Zukunft.
Studie: Über 900 Gemeinschaftsschüler*innen des 5. Schulversuchsjahrgangs wurden über mehrere Jahre mit einer ähnlich großen Gruppe aus dem 2. Schulversuchsjahrgang verglichen. Zudem setze man sie in Relation zu einer ähnlich großen Gruppe aus Hamburger Haupt-, Real- und Gesamtschülern sowie einigen Gymnasiasten.
Lehrerkräfte: Die Schüler wurden in drei Sozialindexgruppen unterteilt. Getestet wurden die Leistungen in Lesen, Rechtschreibung, Englisch, Mathe und Naturwissenschaften. Auch die Lehrkräfte, von denen 80 Prozent gerne an Gemeinschaftsschulen arbeiten, wurden befragt.
Den kompletten Abschlussbericht kann man auf der Gemeinschaftsschulseite der Senatsbildungsverwaltung herunter laden.
Weitere Infos:
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/bildungsforscher-loben-berliner-gemeinschaftsschulen-23856266
