Stempel, Stationen und bunte Kostüme: So feierten die Kinder Fasching

Am Freitag, den 28. Februar 2025, haben wir in der Grundstufe vom Campus Hanna Höch Fasching gefeiert. Das Motto lautete “Glanz und Glitzer“. Viele Kinder und auch Lehrer*innen und Erzieher*innen haben sich verkleidet. Prinzessinnen, Piraten und Märchenfiguren wie Schneewittchen oder Rotkäppchen trafen da auf Elfen, Ninjas, Animé-Figuren oder auch Bananen und Dinos.

Die Kinder bekamen jeweils eine Stempelkarte und konnten sich an jeder Station einen Stempel abholen. Die Klasse, die am Ende des Faschingsfests die meisten Stempel gesammelt hatte, bekam einen Preis. Das wurde zwischen 123ern und 456ern getrennt. Die 123d und die 456g lagen dabei jeweils auf dem ersten Platz und gewannen damit einen Gutschein im Wert von 20 Euro.

Es gab viele tolle Stationen in Haus 1, an denen die Kinder spielen oder basteln konnten. Die beliebtesten Stationen waren “Mario Kart“, “Schminken“, “Luftballontiere“ und die Disco. Zur Auswahl standen aber zum Beispiel auch:

  • Masken basteln
  • Luftschlangen basteln
  • Traumfänger basteln
  • Schmuck basteln
  • Fangbecher basteln
  • Glitzertattoos
  • Dosenwerfen
  • Eier-Hindernislauf
  • Topfschlagen
  • Der Clown braucht eine rote Nase.
  • Mumien einwickeln
  • Gesellschaftsspiele
  • Finde die goldene Nuss!
  • Karaoke
  • Zeitmesstanz
  • Sinne erleben
  • Schokokuss-Wettessen

Alle hatten beim Faschingsfest sehr viel Spaß, egal ob Kind, Lehrer*in oder Erzieher*in.

Das sagten Kinder über ihre Kostüme

In vielen Lerngruppen der Grundstufe wählten die Kinder die besten Kostüme. Während des Faschingsfests befragten wir Kinder dazu, als was und warum sie sich so verkleideten. Das sagten sie:

WISDOM: Ich gehe heute als afrikanischer König, weil ich darauf Lust hatte.

MIKKEL: Ich habe mich als Dino verkleidet, weil ich nichts anderes finden konnte.

EMMA: Ich bin als Waldelfe verkleidet, weil ich den Wald und die Farbe Grün liebe und weil ich Elfen voll schön finde.

LILYA: Ich bin eine Jiu-Jitsu-Kämpferin. Das ist kein Kostüm, sondern ich mache diesen Kampfsport wirklich.

AMELIE, JULIE, SAMANTHA: Wir sind die Chipmunks, weil wir beste Freundinnen sind und das so machen wollten. Erst hatten wir aber die Idee, als Tick, Trick und Track zu gehen.

MELISSA: Ich bin ein Cowgirl mit langen bunten Haaren, weil es mir Spaß macht.

ANHELINA: Ich bin Colette, denn das ist meine Lieblingsfigur aus Brawl Stars.

HERR FIEDLER: Ich bin hier Spielleiter im Spielcasino und deshalb sehe ich so glitzern-förmlich aus.

LINA: Doch, ich bin verkleidet! Als Schlafmütze! Ich wollte kein Kostüm kaufen und ich mag die Farbe Pink.

ASIYA: Ich bin als Döner-Mann verkleidet, weil mein Vater einen Döner-Laden hat.

KIARA: Ich bin heute eine Ägypterin, weil ich die schön finde.

ASIA: Ich bin als Glitzerfee verkleidet, denn das Thema ist ja Glitzer.

ELLA: Ich bin als Engel verkleidet, weil ich mit meiner Freundin im Partnerlook gehen wollte.

SERKAN: Ich bin heute ein Pirat, weil meine Mama das wollte.

KATNISS: Ich bin als Soldat verkleidet, weil ich später selbst mal Soldatin sein möchte.

ODIN: Ich habe mich als Drache verkleidet, weil mir ein anderes Kostüm zu klein war, und dann hat mir meine Mutter dieses gekauft.

ELINA: Ich gehe jedes Jahr als Polizistin!

Leila: Ich bin auch als Polizistin verkleidet, weil Polizistinnen uns immer helfen. Ich habe auch schon viele verhaftet hier, weil die böse sind.

RAGHAD: Ich gehe als Prinzessin, weil meine Mama das Kleid selber genäht hat und ich es sehr schön finde.

LARA: Ich hatte zu Hause verschiedene Sachen von Minnie Maus und die habe ich mir selbst zusammengesucht.

SARAH: Ich habe mich als Schneewittchen verkleidet, weil ich das wollte.

LILLI: Ich bin als Simon Biles verkleidet, weil ich sie liebe und sie mein Vorbild ist.

MAJA: Ich bin als Hund verkleidet, weil ich meinen Hund zu Hause liebe.

Frau Pfaff: “Wir haben Spaß daran, Feste zu organisieren”

Adam und David haben mit zwei der Organisatorinnen des Faschingsfests am Campus gesprochen.

SCHNIPSEL: Warum haben Sie unser Faschingsfest organisiert?

FRAU PFAFF: Weil wir generell Spaß daran haben, Feste zu organisieren. Fasching ist ja nicht das einzige Fest an der Schule. Und wir haben dann auch immer selbst viel Spaß, solche Feste durchzuführen.

SCHNIPSEL: Wie lange hat die Vorbereitung gedauert und wie viele haben daran mitgearbeitet?

FRAU PFAFF: Wir hatten vier Vorbereitungstreffen mit vier Kolleg*innen.

FRAU HERRMANN: Und wir haben Anfang Februar mit der Planung begonnen.

SCHNIPSEL: Erzählen Sie uns etwas über Ihre Kostüme!

FRAU PFAFF: Wir beide haben ja die Disco der 123er gemacht, und ich bin heute passend dazu die Discokugel.

FRAU HERRMANN: Ich mache heute den Gegenteiltag: Ich bin nicht Glanz und Glitzer, sondern ein Sträfling im Knast.

SCHNIPSEL: Sagen Sie “Fasching“ oder “Karneval“?

BEIDE: Fasching.

SCHNIPSEL: Sind Sie Fasching-Fans?

FRAU PFAFF: Jein. Ich habe zwei Kinder und die feiern jedes Jahr Fasching. Dadurch habe ich zu Hause natürlich mit Verkleiden zu tun, weil die Kinder sich jedes Jahr ein neues Kostüm aussuchen.

SCHNIPSEL: Ja. Vielen Dank für Ihre Antworten!

Frau Hauser: “Es war viel los, alle hatten Spaß!”

Im Anschluss haben Aminat, Celeste und Derin mit unserer Grundstufenleiterin Frau Hauser über das Faschingsfest gesprochen.

SCHNIPSEL: Warum feiern wir heute in der Schule Fasching anstatt zu lernen?

FRAU HAUSER: Fasching feiern wir ja jedes Jahr. Es ist ein Fest, das Christen zu Beginn der Fastenzeit feiern. Und danach wird sieben Wochen lang gefastet. Manche essen dann kein Fleisch oder keine Süßigkeiten oder schauen kein Fernsehen. Da wird also eine Zeit eingeläutet, in der man bescheidener lebt. Und wir machen das hier, weil es auch hier eine Tradition ist und weil es Spaß macht.

SCHNIPSEL: Sind Sie selbst ein Fasching-Fan?

FRAU HAUSER: Wenn ich ehrlich bin: Ich mag Fasching eigentlich nicht so sehr. Ich feiere gerne, aber ich verkleide mich nicht so gern.

SCHNIPSEL: Und wie war das als Kind?

FRAU HAUSER: Als Kind war ich gefühlt an jedem Fasching krank. Deshalb habe ich ganz wenig Fasching mitgefeiert. Da war ich früher sehr traurig darüber.

SCHNIPSEL: Erzählen Sie uns etwas über Ihr Kostüm?

FRAU HAUSER: Unser Motto in diesem Jahr ist ja “Glanz und Glitzer“. Da habe ich in meinem Schrank etwas gesucht, das glitzert, und habe dieses Kleid gefunden. Das hatte meine Tochter mal zu einem Ball an.

SCHNIPSEL: Wie haben Sie das Faschingsfest heute erlebt?

FRAU HAUSER: Ich fand es ganz toll, weil überall viel los war. Ich bin überall mal gewesen und hatte das Gefühl, dass alle großen Spaß hatten. 

SCHNIPSEL: Und was ist mit den Kindern, die keinen Fasching mögen?

FRAU HAUSER: Es gab Kinder, die sich nicht verkleiden mochten, und das müssen sie ja auch gar nicht. Aber ich glaube, es haben alle mitgefeiert. Wenn kein Kostümzwang da ist, ist das doch auch in Ordnung, oder?

SCHNIPSEL: Ja. Vielen Dank für das Interview, Frau Hauser.

Autor*innen: Benedikt, Johanna, Adam, David, Aminat, Celeste, Derin

Schulstadtrat Muschner zu Besuch: “Ich habe Schule immer ganz positiv erlebt!”

Der Harald Muschner (CDU) bezeichnet sich selbst als “Lokalpatriot”. Er zog mit seinen Eltern nach Reinickendorf, als er 10 Jahre alt war, und ging hier zur Schule. Auch seine fünf Töchter besuchten Reinickendorfer Schulen, und er selbst saß viele Jahre in Ausschüssen, die sich mit dem Bereich Schule beschäftigten. Er kennt also die Schulen in unserem Bezirk sehr gut und er ist weiterhin eng mit ihnen verbunden: seit 2022 als Bezirksstadtrat in Reinickendorf für die Bereiche Bildung, Sport, Kultur und Facility Management.

Foto: Dennis Plath

Am vergangenen Donnerstag stattete Herr Muschner der SCHNIPSEL-Redaktion einen Besuch ab, um den Nachwuchs-Redakteur*innen zum Sieg beim Berliner Schülerzeitungswettbewerb zu gratulieren. “Eure Arbeit zeigt, wie wichtig es ist, dass auch junge Menschen eine Stimme haben. Ihr bringt Themen auf, die bewegen, und macht das mit viel Engagement”, lobte Herr Muschner die journalistische Leidenschaft der Nachwuchsredakteur*innen. “Dass eure Zeitung jetzt als beste Berlins ausgezeichnet wurde, habt ihr euch absolut verdient.”

Die Kinder nutzten die Gelegenheit, um Herrn Muschner Fragen zu seinen Aufgaben und zu unserer Schule zu stellen.

Herr Muschner im SCHNIPSEL-Interview

SCHNIPSEL: Herr Muschner, was genau sind Ihre Aufgaben im Bereich Schule?

HERR MUSCHNER: Der Schulstadtrat ist für die äußeren Dinge im Schulbereich zuständig. Das Haus, dass die Einschulungen gut laufen, dass alle Kinder einen Schulplatz finden, dass schwänzende Kinder einen Brief nach Hause geschickt bekommen und sie wieder zur Schule zurückkommen.

SCHNIPSEL: Wie wird man Bezirksstadtrat?

HERR MUSCHNER: Bezirksstadtrat wird man ganz einfach: Man wird gewählt. Man muss dazu auch nichts Besonderes lernen. Es gibt keinen Lehrberuf “Stadtrat”. 

Ich kann euch nur meine Geschichte erzählen: Ich habe fünf Mädchen. Deshalb war ich früher Elternvertreter, erst in der Kita, dann in der Schule. Irgendwann hatte ich dann im Bezirkselternausschuss jahrelang den Vorsitz. Als mein letztes Kind die Schule verließ, wurde ich angesprochen, ob ich das nicht in der Bezirksverordnetenversammlung weitermachen wollte. Da war ich auch für das Thema Schule zuständig.

Dann kam eines zum anderen: Erst habe ich den Schulausschuss geleitet, dann den Hauptausschuss, ein Haushaltausschuss, in dem das Geld verteilt wird im Bezirk. Wahrscheinlich habe ich nicht so viele Fehler gemacht, und deshalb fragte man mich, ob ich nicht Bezirksstadtrat für Schule werden wollte.

Das hat mich sehr gefreut, denn Schule ist immer mein Steckenpferd gewesen. Die Frage, die man sich immer stellen muss: Was nützt der Schule, was nützt den Kindern?

SCHNIPSEL: Wie haben Sie als Kind und Jugendlicher Schule erlebt? Fiel Ihnen das Lernen schwer oder leicht? 

HERR MUSCHNER: Ich habe die Schule immer ganz positiv erlebt, weil ich da meine Freunde traf. Das Thema Freunde und Gemeinschaft war für mich das Wichtige an der Schule. Das Lernen für später ist zwar wichtig, aber wenn ihr daran noch Spaß habt, dann wird daraus auch etwas.

Als Schüler sind mir Mathe und Naturwissenschaften wie Physik immer leicht gefallen. Mit Sprachen habe ich mich dagegen schwer getan. Was aber auch ganz wichtig für die Zukunft ist, ist reden und kommunizieren. Das lernt man auch in der Schule, zum Beispiel ganz nebenbei in der Teamarbeit.

SCHNIPSEL: Inwiefern sind Teamarbeit und Kommunizieren für Sie als Bezirksstadtrat wichtig?

HERR MUSCHNER: Das tiefe Fachwissen kann ich mir zur Not auch anlesen. Aber mit Menschen zu reden, im Team zu arbeiten und Dinge zu erklären ist für einen Bezirksstadtrat ganz wichtig. Als Stadtrat in der Politik kann man es nie allen Menschen recht machen. Der eine will links herum gehen, der andere rechts herum. Und dann muss man die eine Seite überzeugen, warum der andere Weg der bessere für die Allgemeinheit ist.

Und als Bezirksstadtrat kann man nicht alles alleine machen. Deshalb habe ich ein tolles Team um mich herum, aber auch Schulamtsleitungen und Finanzleute, die alle zusammenarbeiten. Die können ihren Job alle besser als ich. Und wir alle sind zusammen da, damit die Schulen im Bezirk funktionieren.

SCHNIPSEL: Sie kennen also die Schulen in Reinickendorf sehr gut. Auf welche Entwicklungen der vergangenen Jahre sind Sie stolz oder froh?

HERR MUSCHNER: Worauf ich stolz bin in Reinickendorf, ist, dass wir immer allen Kindern im Bezirk einen Schulplatz anbieten können. Das hört sich so selbstverständlich an, aber es ist ab und zu eine Herausforderung, wenn irgendwo viele neue Häuser gebaut werden oder irgendwo etwas kaputt geht. Etwas stolz bin ich auch darauf, dass wir unseren Nachbarbezirken in den Jahrgangsstufen 7, 8 und 9 auch noch Schulplätze abgeben und ihnen so mit ihren Oberschülern helfen können.

Ich persönlich komme ja beruflich aus der EDV und IT. Für mich ist außerdem interessant, ein spezielles Digitalisierungsprojekt zu haben, bei dem wir Glasfaser in den Klassenzimmer legen, damit wir mit dem Internetzugang für die Zukunft gerüstet sind.

SCHNIPSEL: Was sind zurzeit die größten Probleme der Reinickendorfer Schulen?

HERR MUSCHNER: Auch das sind die Schulplätze, also mehr Schüler unterzubringen und Klassenräume anzubieten. In Reinickendorf-Ost und in Reinickendorf-West steigen die Schülerzahlen dadurch, dass Menschen hierher ziehen. Das liegt unter anderem daran, dass die Wohnungsmieten in Reinickendorf noch vergleichsweise moderat sind. 

Die Sanierung der Schulen ist eine andere große Hauptaufgabe für ich als Schulstadtrat auf der einen Seite und als Baustadtrat auf der anderen Seite. Wir bekommen zwar vom Land Berlin Geld zum Bauen, aber wir brauchen Menschen, die es machen, und wir brauchen genug Geld. Aber von beidem haben wir nicht genug, so dass wir immer nur stückchenweise weiter sanieren können.

SCHNIPSEL: Am Campus Hannah Höch wurde gerade für viel Geld das Schulgelände umgestaltet, während durch den Sparhaushalt für andere Schulen kein Geld für Neubauten oder Umbauten zur Verfügung steht. Müssen wir deshalb ein schlechtes Gewissen haben? 

HERR MUSCHNER: Ganz sicher nicht. Ihr habt am Campus jahrelang eine Außenfläche gehabt, die schöner gemacht werden sollte. Und wir hatten das Glück, das wir hier im Bereich des Märkischen Viertels ein Fördergebiet hatten, in das Geld vom Land Berlin hineingegeben wurde. Davon ist euer Schulhof ein Teil, und ihr habt keiner Schule etwas weggenommen und ihr habt es euch auch verdient. Das war die Gunst der Stunde.

SCHNIPSEL: Yuna würde gerne mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Allerdings gibt es keinen Fahrradweg zum Campus. Deshalb ist es ihr zu gefährlich. Warum gibt es keinen Fahrradweg zu unserer Schule und was kann man machen, damit es bald einen gibt?

HERR MUSCHNER: Ich bin für eine Menge zuständig, aber nicht für Fahrradwege. Aber im Bereich Schule haben wir unterschiedliche Verkehrsproblematiken. Eigentlich ist unser Hauptproblem der selbstgemachte Autoverkehr von den Eltern, die morgens ihre Kinder mit dem Auto in der zweiten Reihe schnell mal absetzen und nachmittags zu zehnt in der zweiten Reihe warten, um die Kinder zum Schulschluss wieder einzusammeln. Wir versuchen jedes Jahr an den Schulen, die Eltern zu motivieren, ihre Kinder zur Schule laufen oder mit dem Fahrrad fahren zu lassen.

SCHNIPSEL: Gute Schülerinnen und Schüler wie jetzt zum Beispiel Benedikt, Linus und Yuna verlassen nach der Grundstufe den Campus, weil wir keine Oberstufe haben. Warum bekommt der Campus keine Oberstufe?

HERR MUSCHNER: Die Oberstufe ist nach der zehnten Jahrgangsstufe. Ihr werdet immer einen Platz finden, der euch zum Abitur bringt. Wir haben im Land Berlin die Durchlässigkeit, dass jeder Schüler mit einem guten MSA-Abschluss in der zehnten Klasse in die Oberstufe weitergehen und ein Abitur machen kann. Hier an der Schule gibt es keine Oberstufe. Wir haben nur einige wenige ehemalige Gesamtschulen, heutige integrierte Sekundarschulen (ISS), die eine Oberstufe in sich drin haben.

Herr Muschner (hinten Mitte) und Schulleiterin Frau Wengler (hinten links) gratulierten der aktuellen SCHNIPSEL-Redaktion zu Ihrem 1. Platz beim Berliner Schülerzeitungswettbewerb in der Kategorie Gemeinschaftsschulen. Foto: Dennis Plath

Es gibt unterschiedliche Konzepte im Land Berlin: dass man entweder an einem Gymnasium, an einer ISS mit Oberstufe oder einem Oberstufenzentrum (OSZ) sein Abitur machen kann. Das Land Berlin sieht vor, dass wir berufsorientiert viele Schülerinnen und Schüler an einem OSZ zum Abitur bringen.

Nun gibt es unterschiedliche Projekte im Land Berlin, die versucht wurden. Ich bin ein Fan davon, dass man Oberstufenverbünde bildet. Dann haben alle das Verständnis, dass jede Schule zum Abitur führt. Hier an der ISS habt ihr den Vorteil, dass ihr dann das Abitur in 13 Jahren macht, während es am Gymnasium in sportlichen 12 Jahren geschieht.

SCHNIPSEL: Wir haben am Campus den Zukunftstag eingeführt, an dem wir Schülerinnen und Schüler selbständig Projekte zu den 17 Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung planen und durchführen. Was halten Sie davon?

HERR MUSCHNER: Das Thema Projektarbeit finde ich cool, weil sich oftmals jeder seine eigenen Themenschwerpunkte aussuchen und in Teamarbeit in der Gruppe bearbeiten und lösen kann. Wie gesagt: reden und zuhören, austauschen, Argumente verstehen. Das ist die Grundlage von allem. Was die Ziele des Zukunftstages angeht: Wer, wenn nicht ihr, soll sich denn darum kümmern? Ihr habt noch viel länger etwas davon als ich. Also: Ein tolles Thema, tolle Projekttage und ich hoffe, super Ergebnisse!

SCHNIPSEL: Vielen Dank für das Interview, Herr Muschner.

Die Fragen stellten Aminat, Benedikt, Celeste, Derin, Johanna, Lilli, Linus, Lucy, Maryem und Tanzila.

Zum Weiterlesen: Pressemitteilung des Bezirksamts Reinickendorf zum Besuch des Bezirksstadtrats in der SCHNIPSEL-Redaktion

SCHNIPSEL gehört zu den besten Schülerzeitungen in Berlin

Die Schüler*innen-Zeitung des Campus Hannah Höch gehört zu den besten Berlins. Beim 22. Berliner Schülerzeitungswettbewerb belegte SCHNIPSEL den 1. Platz unter den Zeitungen an Gemeinschaftsschulen. Damit ist die SCHNIPSEL-Redaktion mit der Ausgabe vom vergangenen Juli (Titel: “Haltung zeigen”) jetzt auch beim Bundeswettbewerb dabei, der von der Jury am 6. und 7. März in Stuttgart entschieden wird.

Vier SCHNIPSEL-Redakteurinnen freuen sich über die Auszeichnung beim diesjährigen Berliner Schülerzeitungswettbewerb.

Der Jury des diesjährigen Berliner Schülerzeitungswettbewerbs gefiel an der SCHNIPSEL-Ausgabe vor allem die Mischung aus schulinternen und “ernsten” Themen. Den Artikel„Kinder haben Angst vor Abschiebung“ hob Lorenz Lodni von der Jugendpresse Berlin- Brandenburg dabei lobend hervor. In dem Artikel beschäftigt sich Yuna mit den Folgen des Rechtsrucks nach dem von Correctiv aufgedeckten Geheimtreffen von Potsdam und der danach entstandenen Stimmung unter den Mitschüler*innen in ihrer Klasse.

Die farbenfrohe SCHNIPSEL-Zeitung gibt es seit drei Jahren am Campus Hannah Höch und hat sich seitdem fest im Schulleben etabliert. Bei ihren ersten beiden Teilnahmen am Berliner Schülerzeitungswettbewerb konnten die Jungredakteurinnen des Campus Hannah Höch schon die Plätze 2 und 3 unter den Gemeinschaftsschulen erreichen. Bislang beteiligen sich vornehmlich Grundstufenschüler der Jahrgangsstufen 3 bis 6 an der Schülerinnen-Zeitung unserer Gemeinschaftsschule.

Der Name der Schülerzeitung SCHNIPSEL spielt auf die Namensgeberin unserer Gemeinschaftsschule an. Wie bei den Collagen der bekannten Künstlerin Hannah Höch sollen die vielen Artikel als kleine Schnipsel ein großes Bild unserer Schule und der hier arbeitenden und lernenden Menschen ergeben.

Staatssekretärin: “Schülerzeitungen fördern Meinungsfreiheit”

“Schülerzeitungen zeigen, wie junge Menschen Verantwortung übernehmen, kreative Ideen entwickeln und sich mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinandersetzen. Sie fördern Meinungsfreiheit, regen Diskussionen an und stärken die Demokratie, indem sie kritisches Denken und eine klare Stimme für die Schülergeneration ermöglichen”, sagte Christina Henke, Staatssekretärin für Bildung, bei ihrer Begrüßungsrede in der Aula der Max-Taut-Schule.

Der Berliner Schülerzeitungswettbewerb wird jedes Jahr von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie in Zusammenarbeit mit dem Tagesspiegel, der Jugendpresse Berlin-Brandenburg e.V. und dem Jugendnetzwerk jup!Berlin ausgerichtet. In diesem Schuljahr 2024/2025 nahmen 50 Schülerzeitungen an dem Wettbewerb teil.

Weitere Informationen zum 22. Berliner Schülerzeitungswettbewerb:

Rote Fäden: Schüler*innen des Campus Hannah Höch kuratieren eine Ausstellung

Was haben Kunstwerke und ein roter Faden gemeinsam? Dieser Frage gingen Schülerinnen und Schüler der Grund- und Mittelstufe des Campus Hannah Höch nach. In einem Kunst-Projekt schlüpften sie in die Rolle von Kurator*innen und lernten, wie eine Ausstellung geplant und gestaltet wird.

Was ist eine Ausstellung?

In einer Ausstellung werden besondere Dinge präsentiert: Gemälde, Skulpturen, Fotos oder andere spannende Objekte. Ziel ist es, eine Geschichte zu erzählen oder Menschen zum Nachdenken anzuregen. Doch wie wird entschieden, was gezeigt wird? Und nach welchen Kriterien werden die Werke angeordnet? Diese Fragen stellen sich beim Kuratieren. 

Was bedeutet “kuratieren”?

Der Begriff “Kuratieren” stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie “sorgen für”. Ein Kurator oder eine Kuratorin wählt Kunstwerke aus, ordnet sie passend an und überlegt, wie sie am besten präsentiert werden können. Genau diese Aufgabe übernahmen die Schüler*innen im Campus-Projekt.

Sie besuchten das Archiv der Sozialen Künstlerförderung in Berlin-Mariendorf. Dort lagern in einer riesigen Lagerhalle etwa 16.000 Kunstwerke, die durch diese besondere Förderung entstanden sind. Die Soziale Künstlerförderung gab es in West-Berlin seit 1950 und unterstützte Künstler*innen finanziell, indem sie ihre Werke ankaufte. Eine bekannte geförderte Künstlerin war Hannah Höch, die spätere Namensgeberin unserer Schule. Später saß sie dann sogar in der Auswahljury für neue Künstler*innen. Alle hier gesammelten Werke haben einen Bezug zu Berlin und dokumentieren die Stadt auf vielfältige Weise.

Für das Projekt reisten die Schüler*innen vom hohen Norden Berlins tief in den Süden, um an einer Führung durch das Archiv teilzunehmen und dort direkt mit den Kunstwerken zu arbeiten.

Die eigene Ausstellung entsteht

Das Archivteam stellte eine besondere Auswahl an Kunstwerken zusammen, darunter Bilder, die das Märkische Viertel und den Bezirk Reinickendorf zeigen. Die Schüler*innen analysierten die Werke genau, wählten Favoriten aus und suchten nach Verbindungen: Gibt es Gemeinsamkeiten? Passen bestimmte Bilder zusammen? Welcher “rote Faden” zieht sich durch die Werke?

Dabei fanden sie verschiedene Herangehensweisen: Manche ließen sich von Farbgebungen leiten, andere erkannten ähnliche Stimmungen in den Bildern, wieder andere entwickelten ganze Geschichten durch die Abfolge von Werken. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt.

In Gruppen wurden schließlich Bilder ausgesucht, Miniaturausdrucke der Werke angeordnet und mit kleinen Texten ergänzt. So entstanden eigene kleine Ausstellungen, die zeigten, wie sich die einzelnen Werke gegenseitig ergänzen und plötzlich neue Geschichten erzählen.

Vielfältige Perspektiven auf Berliner Kunst

In den Ausstellungen, die noch kurze Zeit in Haus 1 und Haus 5 unserer Gemeinschaftsschule präsentiert werden, fällt auf, dass einige Bilder immer wieder auftauchen – echte Favoriten! Besonders beliebt sind zum Beispiel ein Bild der Reichstagsruine oder eine Ansicht der ehemaligen Abhörstation auf dem Teufelsberg im Grunewald. Doch die Deutungen der Werke sind unterschiedlich: Während manche Schüler*innen die Berliner Sehenswürdigkeiten als fiktive Reiseziele inszenieren, sehen andere sie als einsame Inseln im Meer oder betteten sie in ganz neue Erzählungen ein.

Fazit: Eine Ausstellung ist mehr als Bilder an der Wand

Das Projekt zeigte, dass eine Ausstellung weit mehr ist als eine bloße Ansammlung von Kunstwerken. Es geht darum, Werke in einen Zusammenhang zu bringen, Geschichten zu erzählen und Betrachter zum Nachdenken anzuregen. Durch ihre intensive Auseinandersetzung mit den Bildern gibt es am Campus nun echte Expert*innen darin – und vielleicht sogar Kuratorinnen und Kuratoren der Zukunft.

Lila Raketenfisch am Campus-Beach

Die Zahl der Riesenholzmöbel auf dem Campus wächst weiter: Schülerinnen und Schüler unserer Gemeinschaftsschule haben zusammen mit dem Künstler Thomas Wienands und unserer Kunstlehrerin Frau Schreyer-Lange das dritte Sitz- und Kletterteil aus Holz fertiggestellt. Mit der Farbe Lila fügt es sich bestens zwischen den schon bestehenden Mammutmöbeln in Rot und in Blau ein. 

Der neue lila Raketenfisch steht jetzt auf der Wiese beim Beach-Feld. Der Entwurf dafür stammt vom Mittelstufenschüler Cetin. Eifrig am Bau beteiligt waren Schülerinnen und Schüler der Grund- und der Mittelstufe des Campus Hannah Höch. 

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Schulstart für über 70 Sonnen am Campus

Alle waren aufgeregt: die Schulleiterinnen, die Eltern, die Schüler*innen und natürlich die neuen Sonnen. Am vergangenen Samstag begrüßte der Campus Hannah Höch in zwei Durchgängen über 70 Jungen und Mädchen, die jetzt in der ersten Jahrgangsstufe unsere Gemeinschaftsschule besuchen.

„Für euch beginnt heute eine spannende Reise, auf der ihr viel Neues entdecken werdet. Ihr werdet lesen, schreiben und rechnen lernen, neue Freundinnen und Freunde finden und jeden Tag ein bisschen mehr über die Welt erfahren“, sagten unsere Schulleiterin Frau Wengler und unsere Grundstufenleiterin Frau Hauser den Kindern bei ihrem Willkommensgruß. „Die Schule wird euer zweites Zuhause, in dem ihr lachen, spielen und natürlich auch lernen werdet.“

„Manchmal wird es leicht sein, manchmal vielleicht auch etwas schwieriger – aber keine Sorge, ihr seid nicht allein“, gaben sie ihnen mit auf den Weg. „Eure Lehrerinnen und Lehrer, eure Eltern und eure neuen Freundinnen und Freunde werden euch immer unterstützen.“ Und den Eltern versprachen sie: „Gemeinsam werden wir Ihr Kind fördern, fordern und bestmöglich unterstützen, damit es seine Potenziale entfalten kann.“

Danach führten die Monde und Sterne ihren neuen Mitschüler*innen Lieder, Tänze und Sketche vor. Beim „Animal Dance“ tanzten die Kinder wie Tiere auf der Bühne, und mit dem Lied “Lesen heißt auf Wolken liegen” stimmten sie die Neuen die kommende Schulzeit ein. „Ganz schön viel los auf eurem Camping!“, meinte Pippi zu ihrem ersten Schultag. „Nein, Pippi, das heißt doch Campus“, verbesserten sie Annika und Thomas.

Nach der Aufführung ging es für die neuen Campus-Kinder mit strahlenden Augen in ihre erste Unterrichtsstunde. Monde und Sterne, die schon die Abläufe, Regeln und Rituale in ihren Lerngruppen kennen, holten die neuen Erstklässler*innen ab, überreichten ihnen eine Sonnenblume und trugen ihre Schultasche in die schön gestalteten Klassenräume. Sie helfen den Sonnen jetzt als Paten und Patinnen, sich schnell in der Schule zurechtzufinden. 

Währenddessen stärkten und unterhielten sich die Eltern in der Mensa. Ganz im Sinne der Gemeinschaftsschule haben Eltern, Mitglieder des Fördervereins und Pädagog*innen des Campus zusammen ein herrliches Buffet mit Kaffee, Kuchen und Fingerfood vorbereitet. Ein herzliches Dankeschön an alle Helfer und Spenden, denn ohne dieses große Engagement würde der Campus nicht funktionieren!

Zum Abschluss konnten die Familien noch an aufgestellten Fotowänden noch tolle Einschulungsfotos machen. „Ein großer Tag mit vielen Emotionen“, befand Erzieherin Frau Wojciechowski. „Wir blicken mit Vorfreude und Spannung auf die gemeinsamen Jahre mit den Kindern und Eltern.“